Dies habe ich einmal vor sehr langer Zeit geschrieben. Mein erstes Stück, welches ich aufgehoben habe. Ich war da wohl ca. fünfzehn Jahre alt. Hier steht etwa die Hälfte davon. Den Rest habe ich auch noch ....    ;)

 

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Ein kleiner Baum erzählt sein Leben.

Er hat Freunde – Sonne, Wind und Regen - Wünsche und Träume.

Abrupt zerplatzt sein schöner Traum,

denn es passiert etwas sehr Schreckliches …

 

Ein Baum ist nicht nur ein Baum.

Damit er leben kann, muss sein gesamtes Umfeld erhalten bleiben.

Dieses möchte ich in Form von Reimen nahe legen.

 

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Ich bin erst ein paar Tage alt

aus einem einzigen Korn geboren.

Stolz steh ich in diesen Wald,

nichts hab ich indes verloren.

Das Gegenteil ist der Fall,

denn Freunde habe ich gewonnen.

Hier und dort – und überall,

sind sie ganz schnell gekommen.

 

Die Sonne gibt mir Kraft zum Leben,

ich recke meine Zweige.

Weit nach oben will ich streben

und niemand ist in Eile.

Es ist ein langer Weg dorthin,

und alle Freunde werden sehŽn

wie glücklich ich dann bin.

 

Ich kann es kaum erwarten,

doch Ruhe braucht man – still und leise.

Dann wird der Wind mir bald verraten,

wie klug ich werdŽ und auch wie weise.

 

Mein bester Freund, das ist der Wind.

Die alten Blätter bläst er runter.

Und wenn sie alle unten sind,

ist die Erde gleich viel bunter.

Lustig ist es anzuschauŽn:

mal gelb, dann rot, mal grün, dann braun.

 

Der Regen ist nicht minder wert.

Er nährt mich, mein guter Freund.

Er ist so rein und unbeschwert,

Ich bin ganz sicher, er kommt auch heutŽ.

Dann prallt der Regen auf mich nieder,

ich atme auf – da ist er wieder.

 

Nun kommt die schöne Winterszeit,

bedeckt mich mit ihrem weißen Kleid.

Die Zeit ist da, das gebŽ ich zu,

nun brauch auch ich ein wenig RuhŽ.

 

Schlafen werdŽ ich tief und fest,

um neue Kraft zu sammeln,

vielleicht bleibt dann ein kleiner Rest,

um auch mal rumzugammeln.

Träumen tuŽ ich wunderbar,

denn so vieles habe ich gesehen.

Und alles, was ich bisher auch sah,

wird kommen und vergehen.

 

Die Sonne, die Sterne, die Nacht und der Tag

und alles, was das Leben verbergen mag –

aus ihnen geht die Kraft für mich empor.

Es gibt keine Zeit, die ich deshalb verlor.

 

Doch nun langsam werde ich geweckt.

Die Sonne ist gekommen.

Mit ihren Strahlen hat sie mich bedeckt

Und mir den Schlaf genommen.

Jetzt kommen schon die Vögel wieder,

wollen ihre Nester bauen.

Fröhlich singen sie die Lieder –

Kommen oft, nur um zu schauen.

Gleich ist die Wahl getroffen.

Ich? – Bin ich denn nicht zu klein?

Jetzt kann ich nur noch hoffen.

Wahrhaft - Ich darf der Träger sein!

Was für eine Freude, was für ein Gesang.

Immer tönt er wieder,

der wunderschöne Klang.

Mit Stolz werde ich es wagen,

was sie mir anvertrauen,

das Nest im Schoß zu tragen.

Nun werden sie es bauen.

 

Und noch was ist geschehen:

Meine Blüten, die sind da.

Alle können sie es sehen

Stolz bin ich – ich doch klar!

Jetzt fängt mein Leben richtig an.

Viel Freude werdŽ ich haben,

und immer wieder denkŽ ich dran,

wie schön sind diese Gaben.

Und wenn ich erwachsen bin,

werdŽ ich groß und kräftig,

eine Krone werdŽ ich haben,

dann bin ich stolz und mächtig.

 

Mit Früchten werdŽ ich mich bedanken,

jedes Jahr zur selben Zeit.

Doch noch wird der Stamm sich ranken,

aber bald ist es dann soweit.

 

Doch auch Kummer und Sorgen

Bleiben nicht verborgen.

Das Wasser, was mir der Regen gab,

schmeckt sauer und bitter,

schmeckt trüb und fad.

Was hat er nur vor, was will er erreichen?

Will er, dass alle Bäume vor ihm erweichen?

Müde bin ich, wie kann das nur sein?

Es ist doch erst Sommer

-        ich bin so allein …

 

Wo sind meine Freunde?

Wo ist die Sonne, wo ist der Wind?

Es wäre schön, wenn wir zusammen sind.

Der Regen – er ist alleine da.

Ich kann es nicht glauben,

und doch ist es wahr.

Was soll ich nur machen?

Was soll ich tun?

Er ist doch mein Freund –

Wie kann ich da ruhŽn?

 

Lieber Wind, ich kann dich nicht sichten,

bitte kommŽ und hilf mir!

Der Regen – er will mich vernichten.

Und dann mit Getöse, ganz geschwind,

kommt er zu Hilfe, mein Freund, der Wind.

Er bläst, holt aus mit aller Kraft,

vielleicht hat er es bald geschafft.

Es rauscht und knistert in meinen Zweigen.

Was ist nur mit dem Regen los?

Ich mag ihn nicht mehr leiden.

 

Der Wind ist stark, hat großen Mut.

Er spült hinweg die Regenflut.

Ich habe Angst, es kommt noch schlimmer!

Das schöne Nest, es fällt herunter.

Es ist zerstört – zerstört für immer!

Und der Regen? Der ist munter.

 

Da liegt das Nest zu meinen Füßen,

die kleinen Vöglein, die sind tot.

Und ich wolltŽ sie doch begrüßen,

jetzt bin ich in größter Not.

 

Aus ist es und vorbei.

Das habŽ ich von der Träumerei.

Was ist denn alles nur geschehŽn?

Auch meinen Blüten fehlt der Saft.

Ich kann das alles nicht verstehen,

auch ihnen fehlt die Kraft!

 

Oje, es ist doch wahr,

was helfen da die Klagen?

Der Regen kommt – gleich ist er da.

Ich werdŽ ihn einfach fragen.

„Regen sagŽ was hast du vor,

was machst du nur mit mir?“

Der Regen weint.

„Mein Freund, ich kann doch nichts dafür.

Ich werde dir wie immer

auch heutŽ die Nahrung geben.“

Der Baum, er schreit:

„Es wird doch schlimmer –

ich verlier mein Leben!

 

Der kleine Baum, er weint und zittert.

Soll dies denn nun das Ende sein?

 

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               Nein – die Geschichte ist noch nicht zu Ende – hab keine Lust mehr zum tippen!

Der Rest dieser Story liegt im Archiv. Bei entsprechendem Feedback meiner Besucher füge ich es hinzu.